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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 15

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
15 Die Lage Deutschlands. (Mitteleuropäische Einheitszeit). Siehe Abb. §10 und die daneben stehende Tabelle. Anmerkung: Die Staaten Europas, die sich den Greenwicher Zeitzonen noch nicht an- geschlossen haben, sondern ihre Einheitszeit nach der Zeit der Landeshauptstadt einrichten, sind fettgedruckt. Die Ziffer in Klammern gibt an, wieviel die Uhren nach der bett. Zonenzeit zu früh oder zu spät gehen. Westeuropäische Einheitszeit Meridian von Greenwich Großbritan- nien Niederlande Belgien Frankreich Portugal (— 37 Min.) Spanien Die Verein. Staaten und Kanada sind in 6 Greenwicher Zeitzonen eingeteilt, für die folgerichtig der 60., 75., 90., 105., 120. und 135.° w. v. Gr. maßgebend sind. Die Zeiten haben besondere Namen; die des 60. Grades heißt Atlantische Einheitszeit, die des 75. die Ost» liche Einheitszeit, die des 90. Zentral-Einheitszeit usw. 6. Der Westpunkt Deutschlands liegt unter 6°, der Ostpunkt unter 23° ö. v. Gr. Zeitunterschied also 68 Minuten. Nachrechnen: 23—6 = 17 mal 4 Minuten. c) Die Lage Deutschlands zu den angrenzenden Meeren und Gebirgen. 7. Deutschland hat im Norden und Süden bestimmte Natnrgrenzen; es reicht § 11 vom „Fels zum Meer", von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Von größter Wichtigkeit ist die Seegrenze (Schutz vor Feinden, Handelsmöglichkeit). Frei- lich ist unsere Nordseeküste im ganzen für die Schiffahrt sehr ungünstig (Watten- küste), aber Dollart und Jadebusen, Weser- und Elbmündung gestatten die Ein- fahrt der größten Seeschiffe, so daß hier die Welthäfen Bremen und Ham- bürg, der Kriegshafen Wilhelmshaven und der Ende der Wer Jahre außer- ordentlich erweiterte Emdener Hafen aufblühen konnten. Zur Zeit der Hansa war die Ostsee am wichtigsten (Grund!), heute ist es die Nordsee (Grund! Deutsch- land heute die zweitgrößte Handelsmacht der Welt). 8. Im Osten sind die Grenzen Deutschlands ganz, im Westen zum großen Teil „osfen". Im Westen das Belforter Tor (Burgundische Pforte) zwischen Was- genwald und Schweizer Jura und das offene Lothringen. Nach Osten wurde die Mitteleurop. Osteuropäische Einheitszeit Einheitszeit 15. Grad 30. Grad östl. von Gr. östl. von Gr. Schweden Ruhland Norwegen ( + I1/4 Min.) Dänemark Rumänien Deutschland Bulgarien Luxemburg Ostl. Türkei die Schweiz Ägypten Österr.-Ung. Britisch-Süd- Serbien afrika Bosnien Westl. Türkei Italien Griechenland ( + 35 Min.) Kongostaat Deutsch-Süd- westafrika Einheitszeit des 12v. Grades östl. von Gr. (4-3 Stunden der Greenw. Zeit) Chiues. Küste Westliches Australien Einheitszeit des 135. Grades östl. von Gr. <->-9 Stunden der Greenw. Zeit) Japan Südaustralien Einheitszeit des 15v. Grades östl. von Gr. (-<-10 Stundender Greenw. Zeit) Ostliches Australien Abb. § 10. Zeitzonen. I Westeuro- päische, Ii Mitteleuro- päische, Iii Osteuro- päische Zeit.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 276

1906 - München : Oldenbourg
276 51. Kurfürst Max ©manne! am Scheidewege. des Kaisers Anschluß an Österreich gesucht Hütte, bezeugt seine Korrespondenz mit dem bayerischen Residenten (Gesandten) am Wiener Hose und mit dem Grafen Schlick. Aber Woche um Woche verstrich, der kaiserliche Bescheid blieb aus. Zuletzt stellte der Kursürst ein Ultimatum. Am 5. Anglist wurde endlich am Kaiserhose das Aktenstück unterzeichnet, das über das Schicksal Bayerns im Spanischen Erbfolgekriege entscheiden sollte. Am 12. August brach Graf Schlick zum dritten Male nach München auf. Am 17. August 1702 fand in dem Neubau zu Schleißheim die denkwürdige Unterredung zwischen Max ©mannet und dem Grafen Schlick statt. Der Kurfürst beklagte sich über die Langsamkeit des Kaiserhofes, fchilderte ihm die Verlegenheit, in welche ihn die großen Anerbietungen Frankreichs, das Zögern des Wiener Hofes gebracht hätten, er fei aber entschlossen mit seinen Soldaten für Kaiser und Vaterland ins Feld zu ziehen. Nun ergreift Schlick das Wort um mit einem Aufgebot diplomatischer Beredsamkeit die kaiserlichen Anerbietungen zu entwickeln. Zwei Stunden waren bereits verflossen, als Max Emanuel, längst unruhig geworden, mit fieberhafter Spannung nach den territorialen Anerbietungen fragt. Schlick erwidert mit dem Hinweis auf die Gebiete, welche die Flotten Englands und Hollands in Spanien und in Indien erobern würden, welche unter dem Szepter des bayerischen Kurfürsten zu glänzendstem Wohlstand aufblühen könnten. Max Emanuel unterbricht ihn, in völlig geändertem Ton erhebt er sich zu einer energischen Anklage gegen die Wiener Regierung und gegen Schlick, der sich zu einer solchen Rolle hergegeben: Das sei die Antwort, auf die man ihn neun volle Wochen habe warten lassen, dafür habe er 23 Millionen Gulden und 42 000 Mann Soldaten Österreich geopfert. Man biete ihm weniger, als Schlick bereits bei feiner ersten Gesandtschaft in Aussicht gestellt. Man biete ihm Subsidien, die keinen Wert hätten ohne die Garantie Englands und Hollands, man biete ihm Territorien, die sich die Spanier nie entreißen lassen würden, die nur mit großen Flotten behauptet werden könnten. Frankreich dagegen habe ihm alles bewilligt, was er gefordert, er habe sich Bedenkzeit ansbedungen bis zum 22. August, morgen müsse der Kurier, wenn der Termin eingehalten werden solle, mit dem Bescheide expediert werden. In diesem Augenblicke wurde die Unterredung durch das Eintreffen eines Hofbeamten unterbrochen. Am Nachmittag fand eine zweite Konferenz statt. Schlick bat um acht Tage Frist uni eine neue Instruktion einzuholen. „Es ist zu spät!" war das letzte Wort des Kurfürsten. Am 19. August 1702 verständigte Max Emanuel den Grafen Monasterol, daß er den Vertrag mit Frankreich ratifiziere, am 21. August ging ein Kurier mit der Ratifikationsurkunde nach Frankreich ab. Unmittelbar darauf bricht Max Emanuel auf und bringt noch im September die Reichsstädte Ulm und Memmingen in seine Gewalt um sich die Verbindung mit den durch die Schwarz-waldpäffe heranrückenden Franzosen zu sichern.

3. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 89

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
89 Deutschlands Seeschiffahrt.___'__§ 45a (Pho.ogr. der Hamburg-A.mcrikal>nie.) Abb. § 45a. Ein Lagerschuppen der Hamburg-Amerika-Linie. industrie (Ausfuhr 80 Mill. Mk.) und seinem Buchdruckergewerbe (Deutschland das Land der Bildung). 4. Seeschiffahrt. Deutschlands Seehandelsflotte steht mit ihren 2710 Schiffen in der Welt an zweiter §45a Stelle; die englische ist 4^/2 mal so groß, die französische 21/2 mal so Kein1. (Die größten Handelsflotten der Erde s. § 52!). Im Jahrzehnt 1895/1905 stieg die Flotte der Welt um 70%, die englische um 47%, die deutsche aber um 284%. Die Hamburg-Amerika-Linie in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd in Bremen sind die größten Tchiffahrtsgesellschasten der Welt (s. § 51!). Die Doppelschrauben-Schnell- dampfer Kaiser Wilhelm Ii., Kaiser Wilhelm der Große, Kronprinz Wilhelm, Krön- Prinzessin Cecilie (N. L.) und Deutschland (H.-A.-Linie) erwarben sich den Ehrentitel „Deutsche Ozeanflieger"; sie legen die Fahrt nach Amerika in 53/2—6 Tagen zurück (23^ See- meilen— etwa 40 km in der Stunde, das ist von hier bis?). Die drei größten Schiffe der Welt waren bis vor kurzem „Amerika", „Kaiserin Augusta" (H.-A.-Linie) und „George Washington" (N. L.), jedes rund 225 in lang. Jedes dieser Schiffe ist so lang wie ein Eisenbahn- zug von 30 Wagen; sie überragen aufgerichtet den Kölner Dom noch um die Höhe einer kleinen Kirche von 50 m Höhe und könnten, wenn es Frachtdampfer wären, so viel Waren laden wie 2000 Eisenbahnwagen! 1907 baute eine englische Gesellschaft zwei noch größere und schnellere Schiffe (Lnsitania und Mauretania), 244 m lang. Augenblicklich baut sowohl die Hamburg-Amerika- Linie wie auch eine englische Gesellschaft ein Schiff von 50 Taus. Reg.-Tonnen (Washington mißt 27 Taus., die Mauretania 32 Taus. t. 1 Register-Tonne = 2,8 cbm). 1 Reihenfolge: England, Deutschland, Vereinigte Staaten, Norwegen, Frankreich, Japan, Italien, Rußland, Niederlande, Schweden, Spanien, Osterreich-Ungarn, Dänemark. Auf den Kopf der Bevölkerung berechnet ist die Reihenfolge aber diese: 1. Norwegen, 2. Eng- land, 3. Dänemark, 4. Schweden, 5. Niederlande, 6. Spanien, 7. Deutschland, 8. Frankreich usw.

4. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 102

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Abb. § 52. Die größten Handelsflotten der Erde. den 2. Platz streiten Deutschland und die Vereinigten Staaten; beide Handelsflotten haben aber nur je 1/i des Tonnengehalts der englischen Handels- schiffe. Die Vereinigten Staaten haben Deutschland um ein Geringes über- holt (2 720 000 Register-Tonnen gegen 2 710 000). Diese Überlegenheit kommt aber nnr dadurch zustande, daß die Amerikaner ihre Schiffe auf den 5 großen Kanadischen Seen mitrechnen. Warum ist das nicht ganz richtig? An Dampf- schiffen, besonders an großen Ozeanfahrern, hat Deutschland weit mehr als die Vereinigten Staaten. Noch besser als der Vergleich der Handelsflotten nach dem Tonnengehalt ist der Vergleich nach der Leistungsfähigkeit (s. die beiden letzten Spalten der Übersicht! — Bei der Berechnung der Leistungsfähigkeit wird der Tonnen- gehalt der Dampfer 3 mal genommen, der der Segler aber nur Imal; warum wohl?). Dann ergibt sich: England besitzt fast die Hälfte (48 v. H.) der gesamten Leistungsfähigkeit aller Handelsflotten Deutschland nimmt mit 11 v. H. (= Vo) unbestritten den zweiten Platz ein, während die Bereinigten Staaten mit fast 8 v. H. (= Vis) an dritter Stelle stehen. — „1870 war die Handelsdampferflotte Deutschlands nur halb so groß wie die französische; jetzt ist sie 3 mal so groß. Die englische Dampferflotte war 1870 16 mal so groß wie die deutsche; heute ist sie nur noch 5 mal so groß." Die französische Flotte ist vom 2. auf den 5. Platz zurück- gedrängt worden; wahrscheinlich wird die schnell aufblühende japanische Flotte ihr auch diesen bald streitig machen. 1 Dabei ist im Auge zu behalten: In England vollzieht sich die gesamte Ein- und Aus- fuhr nur durch Schiffe (Deutschland 70o/o)- Außerdem: Die englischen Schiffe vermitteln auch einen erheblichen Teil des Binnenhandels, z. B. zwischen London und Liverpool.

5. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 31

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 31 — nach England, dann rings um England, dann um Spanien herum ins Mittelmeer bis Konstantinopel, zuletzt nach Hmerika und ins nördliche (Eismeer; erst einige Tage, dann eine, zwei, drei Wochen, schließlich monatelang unterwegs; nicht zu entdecken, plötzlich kracht unter einem großen stolzen Schiff ein Torpedo, es neigt sich zur Seite und sinkt. als man sah, was Deutschland in den U-Booten und den stahlharten Leuten darin hatte, erklärte der deutsche admiralstab die See um England herum zum Kriegsgebiet; jedes feindliche Kriegs* oder Handelsschiff, jedes neutrale Schiff mit Bannware, b. H. mit Kriegsmitteln für den Zeinb, wurde mit Vernichtung bedroht. was England uns antun will, die absperrung von aller Zufuhr, das sollte England an sich selbst erfahren. Und in der Tat: Schiff um Schiff rings um England sank in die Tiefe. Der kühne plan hätte schon damals gelingen können; da fielen die vereinigten Staaten von Nordamerika bendeutschenin den Rächerarm. als gar durch Torpedoschutz eines Unterseebootes der englische Niesendampfer Lusitania versenkt wurde, der als Hilfskreuzer mit Geschütz bewaffnet, mit amerikanischer Munition für England vollgepfropft und trotzdem und trotz deutscher Warnungen frevelhaft mit Passagieren besetzt war, da erhob sich hüben und drüben ein heuchlerisches Geschrei. Daß die amerikaner unsern Zeinden Munition liefern, das sollte Recht sein; daß die Deutschen ein solches Schiff vernichten, eine greuliche Untat, amerikaner sollten unbehelligt überall hinfahren dürfen, auch ins Kriegsgebiet; ein Schiff mit ein paar amerikanern darauf sei unverletzlich, ober die amerikaner müßten erst in Sicherheit gebracht werben, als zwei weitere Passagierbampfer versenkt worben und amerikaner mitertrunken waren, war es nahe baran, daß sich schon bamals die Vereinigten Staaten offen zu Deutschlands feinden gesellten. Die deutsche Regierung gab nach: sie erklärte, einstweilen Handelsschiffe nicht ohne Warnung und Rettung der Menschen versenken zu wollen, es sei denn, daß sie fliehen ober Xdiberstanb leisten. Mit dieser Beschränkung, aber bennoch mit wachsenbem (Erfolge ging der Unterseebootkrieg als Kreuzerkrieg gegen feinbliche hanbelsschiffe weiter. Seit Kriegsbeginn bis (Ende Dezember 1916 l’inb von den deutschen Kreuzern und Unterseebooten feinbliche hanbelsfahrzeuge und neutrale mit Bannwaren, zusammen mit etwa 4v2 Millionen Tonnen Laberaum (Tonne = 1000 kg) uer*

6. Geschichte der Neuzeit - S. 80

1887 - Wiesbaden : Kunze
80 Erste Periode der Neuzeit. Rüstungen Kunde erhielt, ließ sie eine beispiellose Thätigkeit auf ihren Werften und in den Arsenalen entfalten. Jeder Unterthan trug sein Scherflein auf den Altar des Vaterlandes, um die spanische Tyrannei und die Ketzergerichte von ihm abzuwenden. Endlich erschien die Armada; die Engländer waren gerüstet. Ein Heer von 80 000 Mann und eine Flotte von 200 trefflichen Schiffen harrte der Spanier. Gleich vom Tage der Abfahrt an hatte die Armada mit Mißgeschick zu kämpfen gehabt. Nachdem sie bei heftigem Sturme den Hafen von Corunna hatte aufsuchen müssen, harrte sie im Kanal auf die Flotte des niederländischen Statthalters Alexander von Parma; allein die Holländer hinderten dieselbe an der Abfahrt. In dieser Lage griff der englische Admiral Howard mit seinen leichtbeweglichen Schiffen die unbehilflichen Kolosse der Armada an, trieb sie in den Hafen von Calais und richtete durch Brander gewaltigen Schaden an. In fünf Gefechten blieben die Engländer Sieger. Medina Sidonia befand sich in einer höchst mißlichen Lage und getraute sich nicht, durch den Kanal den Rückweg anzutreten. Deshalb segelte er um Schottland herum. Ein furchtbarer Sturm zerstreute 1588 die Flotte, versenkte viele Schiffe, schleuderte sie auf Felfen und Untiefen und ließ nur armselige Überreste der stolzen Armada zur spanischen Küste zurückgelangen. Als der Herzog Medina Sidonia zitternd vor Philipp niederfiel, sagte der finstere Gebieter wider Erwarten: „Stehen Sie aus; ich habe Sie zum Kampfe gegen Menfchen, nicht gegen Sturm und Klippen ausgeschickt!" Der Krieg dauerte noch einige Jahre fort und war Spaniens Handel, feinen Kolonien in Amerika und seiner Flotte sehr nachteilig. Seit jener Zeit ist Englan d durch Elisabeths Energie als Seemacht an Spaniens Stelle getreten und in fernen Weltteilen der mächtigste Staat Europas geworden. Schon 1583 hatte sich die erste Handelsgesellschaft nach der Levante gebildet, und 1600 empfing die oft indische Handelsk ompagnie ihr erstes Privilegium, welches sie erst 1858 der Krone zurückgegeben hat. Englands Aufblühen. Unter Elisabeths langjähriger Regierung nahmen neben dem nationalen Gefühl auch Kunst und Wissenschaft einen höheren Aufschwung, wie uns die unsterblichen Werke zweier der größten Männer jener Zeit beweisen, des Franz Bacon und William Shakespeare. Franz Bacon von Verulam, der Sohn von Elisabeths Großkanzler und der Königin Liebling, ward selbst zu den höchsten Ehrenstellen erhoben und zeichnete sich durch seine Forschungen auf dem Gebiete der Natur und der Phi-

7. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 49

1881 - Leipzig : Teubner
Wattignies, Fleurus. Batavische Republik 1794. 49 den Österreichern flüchten und ging nach England. In dieser Zeit, wo die französische Armee geschlagen und ohne Führer war, hätte Coburg, welchen Engländer und Holländer unter dem Herzog Jork verstärkten, rasch vorrücken und Paris überraschen können; aber man zauderte wieder und ließ den Franzosen Zeit, ihre rohen Massen zu sammeln und in den Waffen zu üben. Bald drangen die französischen Generale Honchard und Jonrdan mit ihren wilden Volkshausen vor; Houchard besiegte die Engländer bei Hondscoten (8. September), Jonrdan die Österreicher bei Wattignies (16. Oktober 1793) und am 26. Juni 1794 bei Fleurus, nachdem er die österreichische Stellung vermittelst eines Luftballons ausgespäht hatte. Die Österreicher wurden hierauf bis über den Rhein zurückgetrieben und von Jonrdan bis zum Main verfolgt. Eine Niederlage bei Höchst nötigte ihn, über den Rhein zurückzugehen. Im Spätherbst 1794 drang der französische General Pichegru von Belgien aus in Holland ein, unterstützt von der antioranischen Partei, und eroberte, als im Dezember plötzlich alle Flüsse und Kanäle fest zufroren, über das Eis vorschreitend, das ganze Land. Der Statthalter, Wilhelm V. (von Oranien), flüchtete nach England, und die Franzofen verwandelten Holland nach französischem Muster in eine batavische Republik. Die Holländer wurden von den Franzosen gründlich ausgeplündert. Sie mußten 100 Millionen zahlen und wurden dennoch mit schweren Steuern gedrückt. Auch mußten sie viele kostbare Kunstwerke und ihre berühmte Naturaliensammlung sich fortführen lassen. Ein weiterer großer Verlust, welchen Holland durch den Anschluß an Frankreich erlitt, war der, daß die Engländer die holländische Flotte vernichteten und alle holländischen Kolonien wegnahmen, mit Ausnahme von Java. Ant Mittel- und Oberrhein war unterdes von den Preußen und Österreichern mit wechselndem Glücke gefochten worden; im ganzen aber wurde nichts erreicht, da zwischen Preußen und Österreichern Mißtrauen und Zwiespalt herrschten und Preußen einen Teil seiner Truppen noch Polen ge- Stoll, Erzählungen. V. 4

8. Deutsche Kulturgeographie - S. 9

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
3. Die deutschen Nachbarn. 9 und Kultur wenig gesegneten jüdische Halbinsel. Der Schwer- punkt des dänischen Königreichs liegt auf den Inseln, insbesondere auf Seeland; und so erscheint uns Dänemark mehr als ein Über- seenachbar. Auch die Länder, die an die deutschen Meere grenzen, sind unsere Nachbarn, haben doch ihre Schiffe und Landungstruppen uns oft mehr Unbequemlichkeiten und Unheil gebracht als mancher unserer Landnachbarn. Von dem großen Einfluß Deutschlands auf die Mächte des Ostseegebiets gibt die deutsche Einfuhr nach jenen Ländern ein beredtes Zeugnis, die in jedem der nordischen Länder, sei es Schweden oder Finnland, Dänemark oder das von Nordsee und Atlantischem Ozean be- spülte Norwegen, an erster Stelle steht. Im Nordseegebiet ist der mächtigste Überseenachbar England. Daß sich zwischen dem britischen Reiche, das den Mündungen der verkehrsreichsten Ströme und den kulturell und industriell höchst entwickelten Gebieten Mitteleuropas gegenüberliegt, und dem Deutschen Reiche beizeiten ein reger Völker- und Waren- verkehr entwickeln und ausgestalten mußte, kann nicht Wunder nehmen. Angeln und Sachsen zogen nach England hinüber und bildeten das Grundelement des spätem Vritentums. Hanseatische Kaufleute beherrschten jahrhundertelang den englischen Handel, bis endlich England diesen aufgesaugt und nach jahrhundertlangem Ringen mit Spanien, Frankreich und Holland am Anfang des vergangenen Jahrhunderts als der alleinige Beherrscher des Ozeans hervorging. Die Hegemonie zur See wußte England fast ein volles Jahrhundert kräftig auszunützen, und zwar ohne Rücksicht auf seine kontinentalen Nachbarn. Schwer hat es sich daran gewöhnt, daß nach 1870 am Horizont der Nordsee ein anderer mächtiger und konkurrenzgewachsener Nachbar immer höher emporstieg; und daß diese neue Macht sich eine tüchtige, kampfbereite Flotte baut, um auch zur See wider alle Fährlichkeiten und Vergewaltigungen gerüstet zu sein, will sich den englischen Denken noch heute nicht recht anbequemen. Dabei darf England aber nicht übersehen, daß es nicht nur der beste Kunde Deutsch- lands ist, denn der Wert der Waren, die jährlich von Deutschland nach Großbritannien fluten, hat bereits eine Millarde überschritten, sondern umgekehrt Deutschland auch der beste Käufer britischer Waren ist, jährlich für drei Viertel Milliarden Mark, also ein besserer selbst als Indien, da der größte Teil der britischen für die Niederlande bestimmten Ausfuhr ebenfalls nach Deutsch- land geht. Ein Abbruch dieser Beziehungen würde beide Teile wirtschaftlich aufs schwerste schädigen.

9. Für die Klassen 7 und 6 - S. 140

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
140 Lebensbilder aus der Weltgeschichte. Des Flammenstoes Geleucht facht an! Der Herr hat Groes An uns getan. Ehre sei Gott in der Hhe!" Viele hofften zugleich, das Ende des Krieges bald kommen zu sehen. War doch der Herrscher des fremden Landes in den Hnden der Deutschen! Aber diese Hoffnung sollte tuschen. Denn die Franzosen zeigten, wie wenig sie ihren Kaiser achteten. Sie schrien, da er sie verraten habe, setzten ihn sofort ab und erklrten Frankreich als Republik. Die Kaiserin E u g e n i e flchtete mit groer Mhe mit ihrem jungen Sohne nach Eng-land. Der Krieg ging weiter, obwohl die beiden Feldarmeen der Franzosen geschlagen waren. Der Festungskrieg. In dem zweiten Teil des groen Krieges, der bis Mitte Februar 1871 dauerte, handelte es sich um zweierlei, einmal die greren Festungen Frankreichs, besonders Paris, zur bergabe zu zwingen, sodann die neu geschaffenen Heere der Franzosen, welche diese Festungen zu befreien suchten, zu besiegen. Es war dies eine schwere Aufgabe. Denn ein strenger Winter trat ein, immer neue Truppen muten aus Deutschland herbeigezogen werden; einige Festungen, wie Metz, Straburg, Belfort und vor allem das gewaltige, Paris leisteten verzweifelten Widerstand; endlich wurden gewaltige Anstrengungen vom Feinde gemacht, um die Siegeslaufbahn der Deutschen aufzuhalten. Paris, stark befestigt, mit 16 Forts umgeben und reichlich mit Lebensmitteln versehen, mute von 200 000 Mann umzingelt werden. Schwierig war es, aus Deutschland die groen Kanonen zur Beschieung der Stadt herbeizuschaffen, da die franz-fischen Eisenbahnen von den eigenen Landsleuten vielfach zerstrt waren. Damals grollte mancher Deutsche zu Hanse, da die Belagerung so lange dauerte. Es hie: Lieber Moltke, gehst so stumm Immer um das Ding herum. Lieber Moltke, sei nicht dumm, Mach' doch endlich bum, bum, bum!" Erst Anfang Januar konnte das Bombardement beginnen, und nach-dem die Belagerten noch einige vergebliche Ausflle gemacht hatten und blutig zurckgeschlagen waren, erfolgte am 28. Januar die bergabe der Festung Paris, die bis dahin noch keinem Feinde die Tore geffnet

10. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 202

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 202 - Lande keine frstliche Tafel halten knne, dagegen aber ein Rittmeister oder Hauptmann aus einem Quartier so viel zu genieen htte, da er sich mehr denn frstlich traktieren knne, ohne was er zuzeiten an groen Summen wegschicke. Auch, wie in tyrannischer und barbarischer Weise wider die armen Leute mit Prgeln, Brennen und Plndern vorgegangen werde, und wie endlich durch Ent-ziehung notdrftiger Lebensmittel die bekmmerten Leute mit unnatrlicher Speise, als mit Trebern, Knospen von den Bumen und Gras, sich zu sttigen gezwungen werden. 123. Beschlu der deutschen Expedition in der schwedischen Reichsrats-sihnng vom 3. November 1639. Quelle: Ratschlag" des Reichsrats vom 3. Nov. 1629. bersetzung: G. Droysen), Gustav Adolf. Leipzig 1870. Bd. 2. 6. 3436. 1. Man wei, da der Kaiser einen unauslschlichen Ha gegen Schweden trgt; nicht allein in dem Fundamentalvorsatz aller Papisten, alle Evangelischen auszurotten, sondern auch in dem alten brennenden Verlangen des Hauses Oster-reich nach der Universalmonarchie 2). Drei Mchte allein erkennt es in der Lage, das zu verhindern: Frankreich, Holland, Schweden. Die Niederlande hat es so--lange vergebens angegriffen; nun sucht es mit ihnen und den anderen Nachbarn Frieden zu machen und denkt nur an den Krieg mit Schweden, wie alle seine Vornehmen in der letzten Zeit beweisen. Ja, es besteht bereits tatschlich Krieg mit ihm zu Wasser und zu Land. Zwar bemhen sich Dnemark und Branden-brg fr Verhandlungen und Vergleich mit dem Kaiser, will man aber mit Ehre und Reputation zu einem solchen Vergleich kommen, so ist es wie die bei den bisherigen Verhandlungen mit den andern Nachbaren gemachten Erfahrungen lehren besser, man begegnet dem Kaiser mit einer Armee an seinen eigenen Grenzen und verhandelt mit ihm unter dem Helm", als da man ihn hier in Schweden erwartet. 2. Es gibt keinen besseren Schutz fr die Ostsee und folglich keine andere Sicherheit fr Schweden als die Offensive. Denn erstlich kann man von Stralsund aus, das wie mit zwei Armen einen groen Teil der Ostsee umfat, wenn man dort nur ankommt und eine Flotte hlt, die See auf beiden Seiten lngs der ganzen deutschen Kste rein halten. Kann man sodann auch Wismar berwltigen und dazu ist keine geringe Hoffnung vorhanden so ist die ganze Ostsee eingenommen, denn es ist alsdann kein bedeutender Hafen mehr brig. Kommt man drittens dabei in den Besitz von Rgen, und vermag man zu Land etwas vorzurcken, so wrde das eine Versicherung mehr sein sowohl fr den polnischen Stillstand wie auch fr den Zoll bei Danzig und Pillau. 3. Man wird durch die Offensive dem Feind die Mittel fr seine Heere nehmen. x) Droysen schreibt dazu: Die Grnde fr den Offensivkrieg finden sich bersichtlich in dem .Ratschlag' des Reichsrats. Ich kann es mir nicht versagen, sie in aller Aus-fhrlichkeit mitzuteilen, da aus nichts besser als aus ihnen der Charakter des .kniglich schwedischen in Deutschland gefhrten Krieges' erhellt; erhellt, wie er durchaus nicht ein Religionskrieg war." a) Der Ausdruck im Reichsratsbeschlu ist: universal Imperium i verlden."
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